Die Landschaften, aus denen unsere Hausesel stammen gehören zu den unwirtlichsten unserer Erde. Esel haben sich in Jahrtausenden an die kargen Bedingungen der Steppen und Halbwüsten Afrikas angepasst. Sie durchstreiften einzeln (Hengste sind territorial) oder in kleinen Mutter-Fohlen-Gruppen riesige Gebiete auf der Suche nach Nahrung. Esel sind keine Herdentiere, wie Pferde. Sie brauchen zwar Artgenossen, aber finden sich nur zu losen Verbänden zusammen, die sich je nach Futterlage vergrößern oder auflösen können. Jeder Esel ist für sich selbst verantwortlich. Der Esel erkennt kein Leittier an. Mit „Pferdesprachdressurmethoden“ kommen wir bei ihm nicht weiter. Tatsächlich ist er aber sehr intelligent und in der Lage Menschen zu „lesen“. D.h. wenn wir deutlich und klar mit ihm kommunizieren, überlegt er es sich, ob unser Anliegen sinnvoll ist, und entscheidet dann. Wir müssen ihm immer Zeit zum Überlegen geben. Da er neugierig ist und Lust hat, etwas zu erleben, unternimmt er gerne etwas mit uns.
In früheren Zeiten gab es auch in unseren Breiten viele Esel. Wer einmal Till Eulenspiegel liest, wundert sich, wie viele.
Die Funckenhof-Esel Rasmus, Lobosch und Levina gehören nach dem Stockmaß zu den Deutschen Normaleseln. Sie haben einen Stall mit großem Auslauf – ihre Privatwüste - und gehen stundenweise auf die Weide. Die Hufpflegerin kommen regelmäßig alle sechs bis acht Wochen und ist immer besonders zufrieden, wenn die Esel viel „gearbeitet“ haben, denn dann sehen die Hufe gut und gesund aus. Längere „Stehzeiten“ vertragen sie nicht.
Übrigens wird immer wieder nachgefragt, ob die Esel verliehen werden. Das werden sie nicht. Drahtesel kann man verleihen, aber keine echten Esel. Sie sind bei uns kein Gegenstand oder Sportgerät und haben auf Wanderungen und Veranstaltungen immer eine Vertrauensperson dabei.